Mittelwerte

 
Die beiden unten, im Zeitbereich dargestellten Signale besitzen die gleichen Spitzenwerte.
 
Das Signal links erreicht allerdings nur kurzzeitig hohe Werte und hält sich in der meisten Zeit bei niedrigen Werten auf. Betrachtet man die überstrichene Fläche und bildete aus dieser ein Rechteck, dann würde sich folgendes ergeben:
 
Spitzenwerte allein beschreiben ein Signal daher nicht ausreichend, es wird ein weiterer Kennwert benötigt, eine Art Mittelwert. Nun ist der häufig gebrauchte arithmetische Mittelwert bei Schwingungssignalen ungeeignet, da sie sich gleichermaßen im positiven wie negativen Bereich aufhalten.
 
In der Summe ergibt das Null. Daher muss für die Mittelwertbildung zunächst eine Operation stattfinden, welche allen Signalanteilen das gleiche Vorzeichen gibt, vorzugsweise das positive. Zwei Operationen bieten sich an:
  • Gleichrichtung
  • Quadrieren

Effektivwert

 
Insbesondere der Mittelwert, welcher mit einem vorherigen Quadrieren gebildet wird, ist in der Schwingungsmesstechnik sehr verbreitet: Es handelt sich um den quadratischen Mittelwert, auch Effektivwert genannt. Aus dem Englischen her verbreitet ist auch die Bezeichnung RMS. RMS steht für root mean square und bezeichnet die Operationen, welche zu diese Mittelwert führen:
 
  • Das Signal wird quadriert (square)
  • Von diesem quadrierten Signal wird der arithmetische Mittelwert gebildet (mean)
  • Damit die Einheit der Messgröße wieder mit der des Ursprungsignals übereinstimmt, wird dieser Wert nun radiziert (root).
 
Diese mathematischen Operationen übernimmt VibroMatrix automatisch. Es ist nur der Effektivwert bei den Kennwerteinstellungen auszuwählen.
 
Bei der Berechnung des Effektivwertes gibt es einige Besonderheiten. Diese haben wir für Sie in den folgenden Übungen zusammengestellt: