Außenringschaden

 
Bei einem Außenringschaden liegen Defekte an der Lauffläche des Außenrings vor. Diese treten im Lastgebiet des Lagers auf und sind daher ein lokaler Wälzkörperschaden. Typische Defekte sind z.B. Riefen, Ausbrüche, Stillstandsmarkierungen oder Ausschälungen.
Bei jedem Überlaufen der Wälzkörper über den Schaden wird ein Stoßimpuls erzeugt (siehe Abbildung unten). Mithilfe dieser periodischen Anregungen und den geometischen Abmessungen des Lagers (Wälzkörperkinematik) lassen sich Außenringschäden im Hüllkurvenspektrum nachweisen.
 
Bei jedem Überrollen der Wälzkörper wird ein Stoßimpuls erzeugt.
 
Der breitbandige Schwingbeschleunigungskennwert weist einen wesentlich höheren Wert als ein ungeschädigtes Lager auf. Somit kann auf eine Schädigung des Lagers geschlossen werden.
 
Im Zeitsignal finden sich stark ausgebildete periodische Stoßsignale. Die Amplitude beträgt ein Vielfaches von den Werten des ungeschädigten Lagers.
Unter Zuhilfenahme des Cursoren-Werkzeuges kann eine Abschätzung der Zeit zwischen zwei Stoßimpulsen erfolgen. Die Messung ergibt 5,6 ms, was 177 Hz entspricht. Ein Vergleich mit der Lagerkinematik zeigt, dass die Frequenz des Außenringes 178,2 Hz beträgt. Somit liegt ein Außenringschaden vor.
  • Zeitsignalmerkmal: Schnelle aufeinanderfolgende Stoßimpulse
 
Mithilfe der Hüllkurvenanalyse lässt sich dieser Verdacht bestätigen. Es erscheinen große Peaks, welche auf die Überrollfrequenz des Außenrings und dessen Vielfachen passen. Daneben existieren Frequenzbänder mit kleineren Amplituden. Diese spiegeln neben der Drehfrequenz (59,3 Hz) auch Defekte der Wälzkörper wieder (118 Hz und Vielfache).
  • Hüllkurvenmerkmal: Außenringüberrollfrequenz (+ höhere Ordnungen)